Mit dem Preisträger unseres Lifetime Honorary Awards 2019 trifft man sich immer gerne. Niemand kann derart fesselnd aus dem Nähkästchen der Uhrenszene plaudern wie Peter Kellner. Deshalb bereitete es uns großes Vergnügen, ihn wenige Wochen nach der Verleihung an einem seiner “Lieblingsplatzerln”, im Schwarzem Kameel, zu treffen.

Peter Kellner, Ines B. Kasparek und Christian Lerner beim Branchen Talk im Schwarzen Kameel.

 

      

Peter Kellner, wie man ihn kennt. Selbstbewußt, charmant und immer für einen “guten Schmäh” zu haben – rechts mit Moderatorin Silvia Schneider bei der Schmuckstars Gala 2019.

 

 

Ein gutes Vierteljahrhundert lang spielte Peter Kellner – ursprünglich aus der Unterhaltungselektronik kommend – eine tragende Rolle in der heimischen Uhrenszene und prägte die Entwicklung von Breitling, Zenith und zahlreichen anderen von der Weiner Watch Group bzw. der UVG distribuierten Marken in nicht weniger als 28 Ländern! Dank seiner herausragenden Management-Qualitäten, unermüdlicher Einsatzbereitschaft und visionärer Ideen zählt Peter Kellner nicht nur zu den erfolgreichsten Markenverantwortlichen der Uhrenszene, sondern auch zu den größten Vorbildern für nachfolgende Generation. Weit mehr als ein Beweggrund also, gerade ihm den ersten Schmuckstars Lifetime Honorary Award zu verleihen.

 

 

Schmuckstars: Du bist Breitling bzw. der UVG als Konsulent erhalten geblieben. Wie fühlt sich diese neue Funktion für Dich an?

Peter Kellner: “Gut. Ich war so lange mit dem Daily Business beschäftigt, dass es eigentlich gut tut, jetzt mal alles aus einer etwas distanzierteren Perspektive zu betrachten. Mit Ende des Jahres endet aber auch diese Zusammenarbeit.”

 

Für viele bist Du “Mr. Breitling”. Viele wissen nicht mehr, für wieviele Marken Du am Beginn bei Weiner verantwortlich warst.

“Ich begann für Breitling, kümmerte mich aber ziemlich bald um fast alles – im Finanzbereich auch um Seiko, einer Marke, die damals ein unglaubliches Standing hatte. Weiters führten wir im Laufe der Zeit Universal Geneve, Ebel, Zenith, Christian Dior, Hermes, Salvador Dali, Dubey & Schaldenbrand… Ich wußte manchmal nicht, wie ich all die Kollektionskoffer ins Auto bringen sollte.”

 

Während in Österreich festgefahrene Strukturen aufzubrechen galt, wart Ihr Osteuropa quasi Pioniere.

“Das stimmt, wir haben den österreichischen Markt revolutioniert. Davor hatte es keine Breitling-Konzessionsverträge gegeben. Ich war der erste weltweit, der so etwas eingeführt hat. Und in Osteuropa haben wir 28 Länder von Null aufgebaut. All das hat uns dieses einzigartige Standing bei Breitling eingebracht.”

 

Und Du hattest nie wieder den Wunsch, Dich beruflich zu verändern, noch etwas anderes auszuprobieren?

“Ich blieb ohnehin immer in Bewegung. Ich bin ein Reisender. Ich halte es nirgends länger aus als ein paar Tage. Die Tätigkeit für Weiner kam dieser meiner Rastlosigkeit sehr entgegen. Ich hatte so viele Freiheiten – sowohl von meinem Arbeitgeber Georg Weiner als auch von Breitling her. Erst als es anfing, man müsse seine Idee vorab präsentieren, wurde es für mich uninteressanter.”

 

Wo geht die nächste Reise hin? 

“Jetzt am Wochenende an den Wolfgangsee, dann eine Woche nach Griechenland. Heute habe ich den Flug nach Tokio gebucht, wo ich einige Freunde habe. Ich liebe Japan – die waren uns immer um Jahre voraus. Dort habe ich bei jedem Besuch immens viel gelernt. Das darauffolgende Reiseprojekt ist etwas aufwändiger: Ich möchte kommendes Jahr die hundert größten Inseln Griechenlands besuchen. Die Homebase wird eine Wohnung in Athen.”

 

Na dann, bleibt uns nur “Gute Reise(n)” zu wünschen!